Luftfahrt


Doppler in der Luftfahrt

Beim Radar der Flugüberwachung werden am Leuchtschirm die augenblicklichen Orte der Flugzeuge angezeigt. Ihre Geschwindigkeit und der entstehende Dopplereffekt werden dazu benützt, daß unbewegliche Objekte wie Gebäude oder Hügel nicht mit angezeigt werden. (Festzielunterdrückung)

Bei einem Rundsichtradar werden z.B. tausendmal in einer Sekunde für die Dauer einer Mikrosekunde Wellen einer Wellenlänge im Zentimeterbereich ausgesandt. Wie weit wandern Funkwellen in einer tausendstel Sekunde?
In einer Sekunde 300.000 km, in einer tausendstel Sekunde daher 300 km.
Für ein Echo bei 1000 Impulsen/s darf ein Objekt also weniger als 150 km entfernt sein, da die Funkwellen den Hin- und den Rückweg zurücklegen müssen und dafür ist nur knapp eine tausendstel Sekunde Zeit.

Das Doppler-VOR (sprich: vi-ou-ar) ist ein besonders genaues Drehfunkfeuer für den Luftverkehr. Man kann es mit einem Leuchtturm für Schiffe vergleichen:

Beim Leuchtturm dreht sich ein Scheinwerfer mit einer bestimmten Umdrehungszeit (Frequenz) und blinkt zusätzlich, wenn der Scheinwerfer nach Norden zeigt. An der Frequenz erkennt man einen bestimmten Leuchtturm. Aus dem Zeitvergleich zwischen der „Nordmarke“ und dem Aufleuchten des Scheinwerfers kann der Navigator am Schiff bestimmen, in welcher Richtung vom Leuchtturm aus gesehen sich das Schiff befindet. Aus der Helligkeit läßt sich die Entfernung abschätzen und mit der Fahrtrichtung des Schiffes zusammen weiß man den Kurs des Schiffes.

Ein Doppler-VOR erzeugt einen rotierenden Funkstrahl im Frequenzbereich über 100 MHz und ein Rundumsignal beim Durchgang durch die Nordrichtung. So erhält man die genaue Richtung zur VOR-Station.

Zusätzlich sendet das Flugzeug ein Signal, das von der Bodenstation beantwortet wird. Aus der Dauer bis zum Echo wird die Entfernung bestimmt und aus der Frequenzverschiebung durch den Dopplereffekt die Geschwindigkeit (DME-Verfahren). Alle wichtigen Daten für die Navigation (Steuerung) des Flugzeugs sind damit bekannt.

Dopplers Schüler Ernst Mach beschäftigte sich mit dem Fliegen bei Schallgeschwindigkeit (332m/s = 1 Mach, etwa 1200 km/h):

Die vom Flugzeug erzeugten Schallwellen addieren sich vorne als „Schallmauer“ zu einer starken Druckwelle. Das Flugzeug muß bei 1 Mach Geschwindigkeit „die Schallmauer durchbrechen“, ein lauter Knall ist kilometerweit hörbar.

Fliegt ein Flugzeug schneller als 1 Mach, also mit Überschallgeschwindigkeit, so kann man es erst hören, wenn es schon vorbei ist. Auch eine Gewehrkugel fliegt schneller als der Schall (500 .. 800 m/s).

Verkehrsflugzeuge fliegen bis etwa 0,8 Mach Geschwindigkeit, die Concorde und Militärflugzeuge bis 2 oder 3 Mach.

Christian Doppler Forschungs- und Gedenkstätte
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